Forschung
Neben Erhaltung, Ausstellung und Vermittlung ist die Erforschung der Blasinstrumente und ihrer Musik Ziel des klingenden Museums.
Die Instrumente und Objekte stehen Forscherinnen und Forschern der Musik, Instrumentenkunde und Instrumentenbau zur Verfügung. Viele dürfen für Forschungszwecke angespielt werden.
Die Sammlung Burri selber ist Gegenstand der Dissertation von Adrian v. Steiger: Die Instrumentensammlung Burri. Hintergründe und Herausforderungen. Bern, 2013. Darin wird Entstehung und Bedeutung der Sammlung als Ganzes sowie ausgewählter Instrumentengruppen und Einzelinstrumente dargestellt und das Dilemma Spielverbot vs. Spielen historischer Blasinstrumente diskutiert. Weitere Publikationen von v. Steiger befassen sich mit Geschichte, Materialität und Repertoire der Blasinstrumente.
Eine Reihe von Projekten des Forschungsinstituts Interpretation der Hochschule der Künste Bern basierten auf Instrumenten der Sammlung. Einige Instrumente wurden hierfür dazugekauft und sind jetzt als Dauerleihgabe in der Sammlung.
- Die Ophikleide und deren Nachbau waren Thema des ersten HKB-Forschungsprojekts zu Blasinstrumenten (Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds 2006–2008).
- Die Klappentrompete wurde erforscht, als zentrales Spezialinstrument in der Entwicklung der Trompete. Die Sammlung besitzt zwei historisch bedeutende Klappentrompeten (SNF 2007–2009).
- Die Resultate der Projekte zu Ophikleide und Klappentrompete wurden im ersten "Romantic Brass Symposiums" vorgestellt und sind in dessen Proceedings publiziert.
- Das Fagott von Nicolas Savary le jeune, Nr. 458 unserer Sammlung, war Thema im gleichnamigen Projekt (SNF 2010–2012), einem Symposium und einer Publikation.
- Das Projekt rund ums "Cor Chaussier" erforschte die Geschichte des Horns in Frankreich. Einige Instrumente der Sammlung stammen aus diesem Kontext, andere wurden hinzugekauft (SNF 2009–2012).
- Material und Fertigungstechnik im Blechblasinstrumentenbau im 19. Jh. (Bild) untersuchte ein KTI-Projekt. Eine Kollaboration mit dem Instrumentenbauer Rainer Egger und den Naturwissenschaftler/innen von Empa und PSI (KTI 2010–2012).
- Die Resultate der Projekte zum Horn und zum Blechblasinstrumentenbau wurden anlässlich des Romantic Brass Symposiums II in Bern vorgestellt (SNF 2012) und in dessen Proceedings publiziert.
- Adolphe Sax und sein Saxhorn stehen im Fokus des Projekts "Agilité, homogénéité et beauté" (SNF 2011–2014). Die Resultate wurden am Third Romantic Brass Symposium vorgestellt und in dessen Proceedings publiziert. Ein Film dokumentiert das Projekt.
- Mit Fragen innerer Korrosion in gespielten historischen Instrumenten befasst sich, gemeinsam mit den Naturwissenschaftler/innen der ETH, des Schweizerischen Nationalmuseums und des Paul Scherrer Instituts, ein multidisziplinäres Projekt (SNF 2013–2017). Präsentiert im Fourth International Romantic Brass Symposium 2017.
- Die Optimierung der Kontrabassklarinette mittels elektronischer Hilfen wurden in zwei Projekten in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Informatik der BFH erarbeitet (BFH und KTI 2014–2015).
- "Eine klingende Sammlung der Holzblasinstrumente" suchte nach spezifischen Chancen, ausgewählte Instrumente aus Holz spielbar zu machen und zu halten (HKB 2014–2016). Präsentation der Resultate am Forschungsmittwoch der HKB 2016.
- Das Projekt "The Sound of Brass" vertiefte Fragen zur Materialität der Blechblasinstrumente am Beispiel der Posaune. Dies wiederum mit dem Instrumentenbauer Rainer Egger und den Naturwissenschaftlern der Empa – materials science and technology (KTI 2015–2018). Die Resultate wurden im November 2018 im Fifth International Romantic Brass Symposium vorgestellt.
- "Hörner der Mozartzeit" untersuchte den Typus des klassischen Horns und dessen Nachbau (HKB 2015–2016).
- "Fresh Wind" vermittelte die HKB-Forschung zu Blasinstrumenten in einer Wanderausstellung, einer partizipativen Webplattform und in Workshops (SNF Agora 2018–2020).
- "Der vermessene Tubist. Tuba Ergonomie" vermass und digitalisierte erstmals das System Mensch-Tuba für unterschiedliche Tubamodelle und erfasst mittels Befragung typische Belastungsmuster (BFH 2019).
- "Ein Klingendes Museum – Vermittlung historischer Blasinstrumente" richtet sich an Studierende der HKB und alle an historischer Aufführungspraxis Interessierte (Stiftungen, 2020–2025).
- "Das Hundwil-Ensemble – eine einzigartige Quelle zur Blasmusik im 19. Jahrhundert in der Schweiz" erfasst erstmals die Noten des Hundwil-Ensembles im Klingenden Museum und restauriert einige der Instrumente (HKB 2021–2022), vgl. Bild oben.